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das eyn reycher yns reych gottis kome, 25 da das seyne iunger horeten, entsatztenn sie sich seer vnd sprochen, yhe wer kan denn selig werden? 26 Jhesus aber sahe sie an, vnd sprach zu yhn, bey den menschen ists vnmuglich, aber bey gott sind alle ding muglich.


Marci. 10.
Luce. 18.
[88] 27 Da antwortet Petrus vnnd sprach, sihe, wyr haben alles verlassen, vnd sind dyr nach gefolget, was wirtt vns da fur? 28 Jhesus aber sprach, warlich ich sage euch, das yhr, die yhr myr seyd nachgefolget, ynn der widergepurt, da des menschen son wirt sitzen auff dem stuel seyner herligkeyt, werdet yhr auch sitzen auff zwelff stuelen, vnd richten die tzwelff geschlecht von Jsrael. 29 Vnd eyn iglicher, der da verlest, heuser, odder bruder, oder schwestern, oder vater, odder mutter, odder weyb, odder kind, odder ecker, vmb meynes namen willen, der wirts hundertfeltig nemen, vnnd das ewige leben ererben. 30 Aber viel, die do sind die ersten, werden die letzten, vnd die letzten, werden die ersten seyn.


Das zwentzigist Capitel.

Das hymelreych ist gleych eynem haußvatter, der gleych am morgen aus gieng erbeyter zu mieten ynn seynen weynberg, 2 vnd da er eynis wart mit denn erbeyternn vmb eynen grosschen zum taglohn, sand er sie ynn seynen weynberg. 3 Vnd gieng aus vmb die dritten stund vnnd sahe andere an dem marckt mussig stehen, 4 vnd sprach zu yhn, geht yhr auch hyn ynn den weynberg, ich will euch geben, was recht ist, 5 vnd sie giengen hynn. Aber mal gieng er aus vmb die sechst vnd neunde stund, vnnd thett gleych also. 6 Vmb die eylfften stund aber gieng er aus, vnd fand andere mussig stehen, vnd sprach zu yhn, was stehet yhr hie den gantzen tag mussig? 7 sie sprochen zu yhm. Es hatt vns niemand gedinget. Er sprach zu yhn, geht yhr auch hynn ynn den weynberg, vnnd was recht seyn wirt soll euch werden.

8 Da es nu abent wartt, sprach der herr des weynbergs zu seynem schaffner, Ruff den erbeytern, vnnd gib yhn den lohn, vnd heb an, an den letzten, bis tzu den ersten. 9 Da kamen, die vmb die eylfften stund gedingt waren, vnd empfieng eyn iglicher seynen grosschen, 10 da aber die ersten kamen, meyneten sie, sie wurden mehr empfangen, vnd sie empfingen auch eyn iglicher seynen grosschen, 11 vnd da sie den empfiengen, murreten sie widder den haußvater, 12 vnd sprachen, dise letzten haben nur eyne stund erbeyttet, vnd du hast sie vnns gleych gemacht, die wyr getragen haben die last des tages, vnd die hytze.

13 Er antworttet aber vnd sagt tzu eynem vnter yhn, Meyn freundt ich thu dyr nicht vnrecht, bistu nit mit myr eyns worden vmb eynen grosschen? [90] 14 Nym was deyn ist, vnd gang hyn, ich wil aber disem letzten geben, gleych wie dyr 15 odder hab ich nicht macht zu thun, was ich will mitt dem meynen? Sihistu darumb scheel das ich so guttig bynn? 16 Also werden die letzten, die ersten, vnd die ersten, die letzten seynn. Denn viel sind beruffen, aber wenig sind erwelet.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_045.jpg&oldid=- (Version vom 22.4.2021)