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Luce. 15.das do verloren ist. 12 Was dunckt euch? wenn yrgent eyn mensche hundert schaff hette, vnd eyns vnter den selben sich veryrrete, lessit er nitt die neun vnd neuntzig auff den bergen, gehet hyn, vnnd sucht das veryrrete, 13 vnd so sichs begibt, das ers findet, warlich sage ich euch, er frewt sich daruber, mehr denn vber die neun vnnd neuntzig, die nicht veryrret sind. 14 Alßo auch ists fur ewrem vatter ym hymel nicht der wille, das yemand von disen kleynen verloren werde.

Luce. 17.15 Sundigt aber deyn bruder an dyr, so gang hyn vnnd straff yhn zwisschen dyr vnd yhm alleyn. Horet er dich, so hastu deynen bruder gewunnen. 16 Horet er dich nicht, so nym zu dyr noch eynen odder zween, auff das alle sach bestehe auff zwey oder dreyer zeugen mund, 17 Horet er die nicht, so sag es der gemeyne, Horet er die gemeyne nit, so halt yhn als eynen heyden vnd zolner. 18 Warlich ich sage euch, was yhr auff erden binden werdet, soll auch ym hymel gepunden seyn, vnd was yhr auff erden losen werdet, soll auch ym hymel los seyn. 19 Weyter sag ich euch, wo tzween vnter euch eynis werden auff erden, warumb es ist, das sie bitten wollen, das soll yhn widderfaren von meynem vatter ym hymel, 20 denn wo tzween odder drey versamlet sind ynn meynem namen da byn ich mitten vnter yhn.

21 Da trat Petrus zu yhm, vnd sprach, Herre wie offt mus ich denn meynem bruder vergeben? ists gnug sieben mal? 22 Jhesus sprach tzu yhm, ich sage dyr nicht sieben mal, sondernn, siebentzigmal sieben mal. 23 Darumb ist das hymelreych gleych eynem konige, der mit seynen knechten rechen wolt, 24 vnd als er anfieng zu rechen, kam yhm eyner fur, der war tzehen tausend pfundt schuldig, 25 da ers nu nicht hatte zu betzalen, hies der herr verkeuffen, yhn vnd seyn weyb vnd seyne kynder vnd alles was er hatte, [84] vnnd betzalen, 26 da fiel der knecht nyder, vnnd bettet yhn an, vnd sprach, Herr, habe gedult mit myr, ich will dyrs alles betzalen. 27 Da iamert den herren desselbigen knechts, vnd lies yhn loß, vnd die schuld erlies er yhm auch.

28 Da gieng der selbige knecht hynaus, vnnd fand eynen seyner mitknechte, der war yhm hundert grosschen schuldig, vnd er greyff yhn an, vnd wurget yhn, vnd sprach, betzale myr was du myr schuldig bist, 29 da fiel seyn mitknecht nydder, vnd bat yhn, vnd sprach, habe gedult mit myr, ich wil dyrs alles betzalen, 30 Er wollt aber nicht, sondern gieng hyn, vnd warff yhn yns gefencknis, bis das er betzalet was er schuldig war, 31 Da aber seyne mitknechte solchs sahen, worden sie seer betrubt, vnd kamen vnnd brachten fur yhren herrn alles das sich begeben hatte, 32 da foddert yhn seyn herre fur sich, vnd sprach tzu yhm, Du schalck, alle dise schuld hab ich dyr erlassen, die weyl du mich batist, 33 solltistu denn nit auch dich erbarmen vbir deynen mitt knecht, wie ich mich vbir dich erbarmet habe? 34 Vnd seyn herre wart tzornig, vnd vbir antwortt yhn den peynigernn, bis das er betzalet alles was er yhm schuldig war. 35 Also wirt euch meyn hymlischer vater auch thun, so yhr nit vergebt von hertzen eyn iglicher seynem bruder seyne feyle.

Das Neunzehend Capitel.
Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_043.jpg&oldid=- (Version vom 22.4.2021)