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gerucht erschall yn das gantz Syrien land, vnnd sie brachten zu yhm alle kranckenn, mit mancherley seuchen vnnd quall behafft, die besessenen, die monsuchtigen vnd die gichtpruchtigen, vnnd er macht sie alle gesundt, 25 vnd es folgete yhm nach viel volcks, von Gallilea, von den tzehen stedten, von Jherusalem, vom iudischen land, vnnd von ihensytt des iordans.


Das funffte Capitel.

Da er aber das volck sahe, steyg er auff eynen berg, vnd satzet sich, vnnd seyne Junger tratten zu yhm, 2 vnnd er thatt seynen mund auff, leret sie, vnd sprach,Luce. 6. 3 Selig sind, die da geystlich arm sind, denn das hymelreych ist yhr, 4 Selig sind, die da leyde tragen, denn sie sollen getrostet werden, 5 Selig sind die senfftmutigen, denn sie werden das erdreych besitzen(besitzen) die welt vermeynt die erden zu besitzen vnd das yhr zu schutzen wenn sie gewalt vbet, aber Christus leret, das man die erden alleyn mit senfftmutickeyt on gewalt behalt.,6 Selig sind die da hungert vnnd durstet nach der gerechtickeyt, denn sie sollen satt werden, 7 Selig sind die barmhertzigen, denn sie werden barmhertzickeyt erlangen, 8 Selig sind die von hertzen reyn sind, denn sie werden got schawen, 9 Selig sind die fridfertigen(fridfertigen) Die fridfertigen sind mehr denn fridsamen, nemlich, sie den frid machen furdern vnd erhalten vnter andern, wie Christus vns bey gott hatt frid gemacht., denn sie werden gottes kynder heyssen, 10 Selig sind, die vmb gerechtickeyt willen verfolget werden, denn das hymel reych ist yhr, 11 Selig seyd yhr, wenn euch die menschenn schmehen vnd verfolgen, vnd reden allerley arges widder euch so sie daran liegen vmb meynen willen. 12 Habt freud vnnd wonne, Es wirt euch ym hymell woll belonet werden, denn also haben sie verfolgt die propheten, die fur euch gewesen sind.

13 Yhr seyd das saltz(das saltz) wenn die lerer auff horen gottes wortt zu lesen, mussen sie von menschen gesetzen vberfallen vnd zu tretten werden. der erden, wo nu das saltz thum wirtt, was kan man[1] da mit saltzen? Es ist zu nicht hynfurtt nutz, denn das man es hyn [28] auß schutte, vnd laß die leutt zur tretten. 14 Yhr seyd das liecht der welt, Es mag die stat die auff eynem berge ligt nit verporgen seyn, 15 Man tzundt auch nicht eyn liecht an vnd setzt es vnter eynen scheffell, sondern auff eynen leuchter, so leuchtet es denn allen, die ym hawse sind, 16 Also last ewer liecht leuchten fur den leutten, das sie ewere gute werck sehen, vnnd ewrn vatter ym hymel preyssenn.

17 Yhr sollt nit wehnen, das ich komen byn das gesetz odder die propheten auff zu losen(auff loset) Also thut der Papisten hauff, sagen, dise gepott Christi seyen nicht gepott sondern redte., ich byn nit komen auff zulosen, sondernn zu erfullen, 18 denn ich sage euch warlich, bis das hymel vnd erden zurgehe, wirt nit zur gehen, der kleynist buchstab, noch eyn tittle vom gesetz, bis das es alles geschehe.

19 Wer nu eyns von dißen kleynisten gepotten auff loßet, vnnd leret die leutt also, der wirtt der kleynist heyssen(kleynist heyssen) das ist, wenig geacht sonder verworffen werden. (grosß heyssen) das ist, großgeacht werden. ym hymel reych, Wer es aber thut vnnd leret, der wurtt groß heyssen ym hymel reych.

20 Denn ich sage euch, Es sey denn ewr gerechtickeyt besser, denn der schrifftgelerten vnnd phariseer(der phariseer) Der phariseer fromkeyt steht alleyn [15] in ausserlichen wercken vnnd scheyn Christus aber fodder dets hertzen fromkeyt., so werdet yhr nit yn das hymel reych komen.


  1. Vorlage: kan- || man (falscher Trennungsstrich am Zeilenumbruch). Hier entsprechend WA.DB korrigiert.
Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_020.jpg&oldid=- (Version vom 22.4.2021)