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treyber, Daher kompts auch, das eym glewbigen keyn gesetz geben ist, wie Sanct Paulus sagt .1. Timo .1. Darumb das er durch den glawben gerecht lebendig vnd selig ist. Vnnd ist yhm nit mehr nott, denn das er solchen glawben beweyße.

Ja wo der glawbe ist, kan er sich nit halten, er beweyßet sich, bricht eraus, vnnd bekennet vnd leret solch Euangelion fur den leutten vnd waget seyn leben dran, Vnnd alles was er lebet vnd thutt, das richtet er zu des nehisten nutz, yhm zu helffen, nicht alleyn auch zu solcher gnade zu komen, sondern auch mit leyb, gut, vnd ehre, wie er sihet, das yhm Christus than hat, vnd folget also dem exempel Christi nach, [10] Das meynet auch Christus, da er zur letze keyn ander gepot gab, denn die liebe, daran man erkennen solte, wer seyne iunger weren vnd rechtschaffne glewbigen, denn wo die werck vnd liebe nicht eraus bricht, da ist der glawbe nicht recht, da hafftet das Euangelion noch nit, vnnd ist Christus nicht recht erkant. Sihe, nu richte dich alßo ynn die bucher des newen testaments, das du sie auff diße weyße zu leßen wyssest.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_012.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)