Ludwig Anzengruber: Der Pfarrer von Kirchfeld. Aus: Ludwig Anzengrubers sämtliche Werke. Band 2 | |
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sie Ihnen etwa nicht, nun dann kann ich sie ja wieder mit mir nach Einöd nehmen und sie dort bei irgend einem Bauer als Magd – freilich nicht so gut, als ich es mit ihr meine – unterbringen.
Hell. Ihre Empfehlung genügt. Die Sache ist abgemacht. (Gibt ihm die Hand.)
Vetter (schüttelt ihm die Hand). Ich danke Ihnen recht sehr!
Brigitte. Es ist ein Dirndl unt, das mitn hochwürdigen Herrn aus Einöd reden möcht.
Vetter. Das ist sie schon!
Hell. Führe sie nur herauf! – Das dürfte wohl deine Gehilfin werden, Brigitte!
Brigitte (schon an der Türe, wendet sich um). So? Na, das wär mir schon recht. Das Dirndl ist recht nett und sauber und net a bissel aufdringlich. I hol’s gleich! (Ab.)
Hell (lächelnd zu Vetter). Ei, Ihr Schützling tritt unter günstigen Aspekten ins Haus. Sie müssen wissen, was das heißt, wenn die Brigitte das Lob eines jungen Mädchens singt, sonst weiß sie ihnen wenig Gutes nachzusagen und ist gegen alle, die sie nicht kennt, sehr mißtrauisch.
Vetter (ihr entgegen, indem er sie bei der Hand nimmt und vorführt). Komm nur, ich habe schon für dich gesprochen.
Ludwig Anzengruber: Der Pfarrer von Kirchfeld. Aus: Ludwig Anzengrubers sämtliche Werke. Band 2. Wien 1922, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Anzengrubers_s%C3%A4mtliche_Werke_II_045.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)