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Ludwig Anzengruber: Der Pfarrer von Kirchfeld. Aus: Ludwig Anzengrubers sämtliche Werke. Band 2

durch die böse Lockung, versetzen, versetzen! Und wenn er das nicht verträgt?

Lux. Zehrt er ab, verdirbt. Ist aber kein Schade!

Finsterberg (nickt für sich). Ja, ja – kein Schade – versetzen!

Lux (nachdenklich). Halten zu Gnaden, Exzellenzherr, das ganze Gleichnis, so gleichsam, vom Wald und Unterholz leuchtet mir schon ein, aber das … vom Versetzen?! …

Finsterberg. Wart Er’s nur noch ein Weilchen ab, Lux, dann wird’s Ihm schon klar werden! Forstwirtschaft, Alter, die Er eben vorher nicht versteht.

Lux. Will schon aufpassen, Exzellenzherr!

Finsterberg. Wer kommt denn da den Weg von Kirchfeld her?

Lux. Mein Seel, das ist der hochwürdige Herr!

Finsterberg. Der Hell?

Lux. Er selber, Exzellenzherr! Wie der Wolf in der Fabel, nur mit dem gewaltigen Unterschied, daß er kein so gefährlicher Gesell ist.

Finsterberg. Hm, sag Er das nicht so voreilig! (Kleine Pause.) Lux (winkt ihm zu gehen), laß Er mich allein!

Lux. Exzellenzherr!

Finsterberg (unwillig). Marschier Er!

Lux ab.

Finsterberg (allein). Er läuft mir in den Schuß, wir wollen ihn aufs Korn nehmen; wenn er klug ist, so gewinnt er uns beizeiten noch die Witterung ab – wär mir lieb, gäbe mir ein rechtes Ansehn, das! St. Peter, mein heiliger Patron, nannte sich einen

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Anzengruber: Der Pfarrer von Kirchfeld. Aus: Ludwig Anzengrubers sämtliche Werke. Band 2. Wien 1922, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Anzengrubers_s%C3%A4mtliche_Werke_II_011.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)