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XXI.
Der Arzt.[1]

Einstmals sendet ein Arzt sein Söhnchen, das zärtlich geliebte,
 Mir als Schüler ins Haus, sich der Grammatik zu weih’n.
Als er nun „singe den Zorn“ und „unsägliches Leiden verursacht“
 Hört’, und im Verse darauf folgende Worte vernahm:
„Viele der tapfersten Seelen hinab zu dem Aïdes sandt’ er,“
 Hat sein Vater ihn nicht weiter zur Schule geschickt.
Neulich begegnet er mir und begrüßt mich: „Dank der Bemühung,
 Sprach er: das Nämliche, Freund, lernet der Knabe bei mir.
Denn auch ich entsende zum Aïdes viele der Seelen,
 Und noch hab’ ich dazu nie der Grammatik bedurft.“


letzte Distichon ist Parodie des bekannten Verses von Aratus auf Zeus:

. . . . . . . . . es erfüllt Zeus jegliche Wege,
Alle die Märkte des Menschengeschlechts; er erfüllet das Weltmeer,
Und auch alle die Häfen des Meers…
 Jakobs I. S. 339.


  1. Findet sich nicht in den Ausgaben des Lucian, wohl aber unter seinem Namen in der Anthologie XI, 401.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1887. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1887.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)