Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Galläpfel von Cypressen, feines Gerstenmehl,
Und Häringslake, Blätter von gesottnem Kohl,
Mistpillen wilder Ziegen, Menschenkoth, und Mehl
Von Bohnen, und des Steins von Assus feinen Staub.
Eidechsen kochen sie, Spitzmäuse, Wieselchen,
Hyänen, Kröten, Füchse und Bockhirsche gar.
Nichts ließ man unversucht an mir, kein Mineral,
Den Saft von keinem Kraut, und keines Baumes Harz,
Und keines Thieres Knochen, Sehnen, Haare, Fell,
Und Fett, und Blut, und Mark, und Harn, und Koth, und Milch.
Vier Stoffe nehmen Einige zu ihrem Trank,
Und Andre acht, den Meisten gilt die Siebenzahl.
Der Eine schluckt ein reinigend[1] Arkanum ein;
Ein Andrer ist der Narr spitzbüb’scher Zauberer;
Ein dritter Narr geräth in eines Juden Hand …[2]
Ich aber heiße Alle an den Galgen geh’n,
Die Solches thun. Wer gegen mich Versuche wagt,
Empfindet meinen Zorn nur desto heftiger.
Doch Jedem, der nicht widerspenstig ist gesinnt,
Begegn’ ich mitleidsvoll, mit Schonung und mit Huld.
Das Wichtigste, was meines Dienstes Neophyt
Zu lernen hat, ist gute Worte geben, und


  1. Vielleicht doppelsinnig: ein Arkanum, das ihm den Beutel fegt.
  2. Der folgende Vers: ὁ δὲ θεραπείαν ἔλλαβε παρἀ τῆς κράνης, erwartet noch seinen Erklärer oder Verbesserer.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1872. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1872.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)