Gebannt in die Gelenke rast der Schmerzen Wuth.
Jetzt dringt die Gluth bis in die Eingeweide mir;
Wie Flammenwirbel zuckt es durch mein Innerstes.
So tobt geschwellt der Feuerstrom in Aetna’s Schlund;
So dringen wild sich durch Siciliens Kanal
Die Meereswogen, in das labyrinthische
Gewinde hohler Felsenschluchten eingezwängt.
O dieser Qualen Ende ist nicht abzuseh’n!
Umsonst versucht’ ich bähende Umhüllungen,
Umsonst gab ich bethört mich eitler Hoffnung hin!
Im Waldgebirg Cybelens
Hallt um den zarten Attis
Der Phryger heil’ge Klage.
Und zu dem Klang der Hörner
Erschallt auf Tmolus Hohen
Gesang der Lyd’schen Reigen.
Es lärmt nach Kreter Weise
Das E[?]an und die Pauke
Der wilden Korybanten.
Und heller Schlachtruf schmettert
Aus mächtiger Trompete
Dem ungestümen Ares.
Wir, deine Eingeweihten,
O Podagra, wir bringen
Dir unsrer Klagen Opfer
In Frühlings ersten Tagen,
Wenn Zephyrs milder Athem
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1866. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1866.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)