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zu verstopfen, damit auch Apollo keine Stimme mehr habe! Und doch hatte das pythische Orakel ihm einst die Ehre angethan, ihn mit Orest und Alcmäon zusammenzustellen, die sich durch ihren Muttermord einen ehrenvollen Namen gemacht hatten, weil sie dadurch zu Rächern ihrer Väter wurden. Nero aber, der nicht sagen konnte, Wen er zu rächen gehabt, glaubte, der Gott habe damit seiner spotten wollen, während dieser sich doch schonender, als eigentlich die Wahrheit vertrug, aussprach.[1]

11. Aber was für ein Schiff hat sich, indem wir so sprechen, dem Ufer genähert? Es scheint etwas Gutes zu bringen. Siehst Du, die Schiffleute sind alle mit Blumen bekränzt, wie ein scenischer Chor, wenn er heilverkündende Worte spricht. Dort auf der vordersten Spitze steht ein Mann, der uns mit der Hand grüßt, und uns zuruft, wir sollen uns freuen, und gutes Muthes seyn: wenn ich recht höre, so ruft er sogar, Nero sey nicht mehr –!

Menekrates. Wahrlich, so ruft er, Musonius; man hört es immer deutlicher, je näher er dem Lande kommt.

Musonius. Vortrefflich! Dank’ euch, ihr Götter!

Menekrates. Wünschen wir ihm nichts Böses! Die Todten soll man ruhen lassen, will das Sprichwort.


  1. Vergl. Sueton. Nero Kap. 39.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1864. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1864.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)