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eine Göttin, und war auch für ihre Brüder die Veranlassung zu gleicher Ehre, die vorher, ehe sie selbst in den Himmel gelangte, den Unterirdischen zugesellt gewesen waren.“

7. „Und wo immer ein Sterblicher des Umganges mit den Göttern gewürdigt worden, da zeigt sich immer, daß es seine Schönheit war, um deren willen es geschah. Nur aus dieser Ursache genoß Pelops die Ambrosia der Götter, und übte Ganymed, des Dardanus Sohn, über den Höchsten aller Götter eine so vollständige Gewalt, daß dieser keinem anderen Gotte erlaubte, ihn auf die Jagd nach diesem schönen Knaben zu begleiten, sondern es sich allein für zuständig hielt, auf jenen Idagipfel, den Gargarus, sich herabzuschwingen und den Liebling von dort in den Himmel zu holen, um ihn nun auf immer bei sich zu haben. Ja, die Vorliebe für schöne Sterbliche, die er beständig hegte, ging so weit, daß er sie nicht nur des himmlischen Aufenthaltes für würdig hielt, und sie selbst dorthin entführte, sondern daß er sogar auch auf der Erde in beliebigen Gestalten mit seinen Geliebten zusammen war, und bald als Schwan der Leda beiwohnte, bald in Gestalt eines Stiers die Europa raubte, bald dem Amphitryo verähnlicht den Herkules zeugte. Kurz, man könnte noch viele listige Einfälle Jupiter’s aufzählen, wie er es zu bewerkstelligen wußte, um zu dem Gegenstande seiner Neigung zu gelangen.“

8. „Es ist in der That sehr wichtig und bemerkenswerth, daß Jupiter, wenn er umgeben von den Göttern (denn mit Sterblichen verkehrt er überhaupt nie, außer mit den schönen), und als Haupt ihrer Versammlung, mit ihnen spricht, von dem gemeinsamen Dichter aller Griechen so hochfahrend,

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1842. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1842.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)