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anders zu handeln, auch der Erfolg anders ausfällt? wie z. B. Achilles von sich sagt:[1]

Meine göttliche Mutter, die silberfüßige Thetis,
Sagt, mich führe zum Tod ein zwiefach endendes Schicksal.
Wenn ich allhier ausharrend die Stadt der Troer umkämpfe.
Hin sey die Heimkehr dann, doch blühe mir ewiger Nachruhm:
Aber wenn heim ich kehre zum lieben Lande der Väter,
Dann sey verwelkt mein Ruhm, doch weithin reiche des Lebens
Dauer …

Oder wie es von Euchenor heißt:[2]

Der, wohl kundig des Trauergeschicks, im Schiffe daherkam.
Denn oft sagt’ ihm solches der gute Greis Polyídus,
Sterben würd’ er zu Haus’ an peinlich schmachtender Krankheit;
Oder auch unter den Schiffen des Heers von den Troern getödtet.

16. Stehet nicht dieses Alles bei Homer geschrieben? Ist dieß nicht vielmehr ein doppelsinnig Blendwerk, das zu Falle bringt, man nehme es wie man will? Noch kann ich, wenn Du willst, etwas beifügen, was Jupiter gesagt hat. Hatte er nicht den Aegisthus bedeutet, wenn er sich enthalten wollte, die Clytämnestra zu verführen und dem Agamemnon nach dem Leben zu stellen, so sey ihm vom Verhängniß lange zu leben beschieden; wenn er sich aber unterfinge, dergleichen zu verüben, so werde sein Ende nicht lange mehr ausbleiben? Dergleichen Prophezeihungen habe auch ich schon


  1. Il. IX. 410. ff.
  2. Il. XIII, 665. ff.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1826. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1826.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)