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 – – – – – Dort dann erduld’ er,
Was sein Loos ihm bestimmt, und die unerbittlichen Schwestern,
Als ihn die Mutter gebar, in den werdenden Faden gesponnen.[1]

Auch das Weilen in der Fremde schreibt er dem Verhängniß zu:

Wie dann Aeolus ihn, den Kommenden, freundlich bewirthet,
Auch entsandt; doch war ihm noch nicht beschieden die Rückkehr.[2]

So bezeugt der Dichter, daß Alles von den Parcen herbeigeführt werde. Selbst Jupiter gedenkt nicht, seinen Sohn Sarpedon

 – – – von den Tods graunvoller Gewalt zu erlösen;

sondern

 – – mit blutigen Tropfen beträufelt er jetzo die Erde,
Ehrend den theueren Sohn, den bald ihm sollte Patroklus
Tilgen in Troja’s Land …[3]

Du wirst also nicht Lust haben, mein lieber Triephon, etwas Weiteres gegen die Parcen einzuwenden, wenn Du auch gleich mit Deinem Meister in die Lüfte gefahren, und in die geheimsten Dinge eingeweiht worden seyn solltest.

15. Triephon. Aber wie kommt es denn, mein Bester, daß derselbe Dichter von einem zwiefachen, noch unentschiedenen Verhängnisse spricht? so daß, wenn Einer so handelt, die Folge davon dieß ist, wenn es ihm aber gefällt,


  1. Odyss. VII, 196. ff.
  2. Odyss. XXIII, 314. f.
  3. Il. XVI, 442. 459. ff.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1825. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1825.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)