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herabzustürzen, und ihm, wie Jener dem Ikarischen, den Namen des Triephontischen zu geben. Denn was ich Alles heute von den vermaledeyten Sophisten gehört habe, hat mir den Leib entsetzlich aufgetrieben.

Triephon. Siehst du, ich trete zurück, weil Du es haben willst. Nun entblase Dich Deiner bösen Dünste!

Critias. Pü, Pü, Pü! der abscheuliche Unsinn! Ba, Ba, Ba! die scheuslichen Anschläge! Oeh, Oeh, Oeh! die windichten Hoffnungen!

3. Triephon. Herkules! welche Blähungen! Wie sie die Wolken auseinander jagen! So eben noch hatte ein heftiger West die Wellen vor sich hergetrieben; und nun hast Du auf einmal einen so gewaltigen Nordwind auf der Propontis erregt, daß die Schiffe an Seilen in das schwarze Meer bugsirt werden müssen: so große Wogen wälzt ihnen Dein Blasen entgegen. Wie mögen Deine Gedärme gespannt gewesen seyn! Das mag ein Gullern und Knurren in Deinem Bauche gegeben haben! Aber wie viele Ohren hattest Du auch, um so Vieles zu hören? Du mußt wohl am ganzen Leibe und – Mirakel! – sogar an den Nägeln gehört haben?

Critias. Das wäre eben nicht so unglaublich, Triephon[WS 1] wenn Einer auch an den Nägeln hörte. Du weißt, daß ein Schenkel einmal zum Mutterleibe geworden; daß einmal ein Kopf schwanger ging; daß einst ein Mann in ein Weib, daß Weiber in Vögel verwandelt wurden. Die ganze Welt ist ja voll Wunder, wenn Du den Dichtern glauben willst. Aber

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Triphon
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1816. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1816.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)