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Indiern, Aethiopiern, Mediern, Armeniern und Babyloniern dargebracht worden. Was aber am meisten Beachtung verdient, ist Folgendes. Sie trägt auf dem Kopfe einen Stein, so die Lampe heißt, und dessen Benennung mit seiner Wirkung übereinkommt. Denn aus ihm strahlt des Nachts ein sehr heller Glanz aus, von welchem der ganze Tempel wie von Lampen erleuchtet wird. Am Tage ist dieser Schein viel schwächer, hat aber doch eine stark feuergelbe Farbe. Ein anderes Wunder an diesem Götterbilde ist dieses, daß es dir, wenn du ihm gegenüber stehst, gerade ins Gesicht sieht, und mit seinem Blicke dir folgt, wenn du deine Stellung veränderst, zu gleicher Zeit aber Demjenigen, der von einer ganz anderen Seite diesen Versuch macht, ganz dieselbe Erscheinung gewährt.

33. In der Mitte zwischen diesen Beiden steht ein anderes vergoldetes Bild, den anderen keineswegs ähnlich. Es hat keine eigenthümliche Form, sondern trägt eine aus allen übrigen Götterbildern zusammengesetzte Gestalt. Die Assyrier selbst nennen es das Wunderbild, indem sie ihm keinen eigenen Namen geben, und eben so wenig über seine Herkunft und Bedeutung Etwas zu sagen wissen. Doch beziehen es Einige auf den Bacchus, Andere auf den Deucalion, wieder Andere auf die Semiramis. Denn weil es eine goldene Taube auf der Scheitel stehen hat, so fabeln Einige, es sey ein Bild der Semiramis. Es wandert aber zweimal des Jahres zum Meere, wenn das Wasser dort geholt wird, wovon ich oben gesprochen.

34. In dem vordern Tempelraume, zur Linken, wenn man hineingeht, steht der Thron des Sonnengottes. Sein

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1742. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1742.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)