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Gastereien gedacht, wird meine ganze bisherige Lebensweise am Besten bezeugen. Obwohl weit Reichere, als du bist, mich mit ihren Einladungen tagtäglich behelligen, so habe ich gleichwohl noch keiner derselben Folge gegeben, weil ich weiß, wie lärmend und unanständig es bei dergleichen Gelagen zuzugehen pflegt. Ueber dich allein habe ich Ursache ungehalten zu seyn, daß du, ungeachtet ich dir schon seit so langer Zeit mit beharrlichem Diensteifer zugethan bin, mich nicht gewürdigt hast, zu der Zahl deiner Freunde zu gehören, sondern daß ich allein ausgeschlossen seyn soll, wiewohl wir so nahe Nachbarn sind. Dieß verdrießt mich nur um deiner willen, weil du dich dadurch als einen undankbaren Menschen verräthst. Was mich betrifft, so beruht meine Glückseligkeit nicht auf einer Portion Wildschwein- oder Hasenbraten oder auf einer Pastete, welche Dinge ich reichlich genug bei Anderen zu genießen bekomme, die wissen, was sich gebührt. Nur erst heute konnte ich, wenn ich gewollt hätte, einem köstlichen Schmause, wie sie es nennen, bei meinem Zuhörer Pammenes anwohnen, der mich dringend gebeten hatte: allein ich sagte nicht zu, weil ich Narr genug war, mich für dich sparen zu wollen.

23. Du aber lässest mich sitzen und tractirst Andere. Und das ist auch ganz in der Ordnung. Du bist noch nicht im Stande, das Bessere zu unterscheiden, und hast die richtig begreifende Vorstellungskraft nicht. Aber ich, weiß schon, von Wem Dieß herkommt, von Niemand Anderem, als von deinen großen Philosophen Zenothemis und dem Labyrinthischen, denen ich – und ich will mich nicht rühmen – mit

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1705. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1705.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)