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24. Mercur. Wir wollen uns ohne Verzug hinablassen. Vielleicht daß wir heute noch ein Paar derselben abthun können. Aber wohin gehen wir zunächst, Philosophie? Du wirst am besten wissen, wo sie zu finden sind. Doch wohl in Griechenland?

Philosophie. Nicht doch: dort sind nur Wenige, Mercur, und Philosophen von der echten Art. Aber jene Gesellen wollen nichts mit der Attischen Armuth zu schaffen haben. Wir müssen sie dort suchen, wo das viele Gold und Silber gegraben wird.

Mercur. Also nehmen wir unsere Richtung stracks nach Thracien!

Hercules. Schön! da kann ich den Wegweiser machen. Ich war schon zu oft in Thracien, um nicht dort überall Bescheid zu wissen. Wir müssen diesen Weg einschlagen.

Mercur. Welchen denn?

25. Hercules. Seht ihr dort die beiden schönen Berge, die hoch über die übrigen emporragen? Der höhere ist der Hämus, der gegenüberliegende heißt Rhodope. Unmittelbar am Fuße dieser Gebirge beginnt eine sich weithin ziehende, ungemein fruchtbare Ebene. Und bemerkt ihr dort die drei malerischen Hügel, die sich schroff als eben so viel Burgen über der unten liegenden Stadt erheben? Schon wird diese Stadt[1] selbst sichtbar.

Mercur. Ach ja, ich sehe sie, eine große, prächtige Stadt! Sie strahlt schon in weiter Ferne. Dicht an ihren Mauern fließt ein großer Strom vorbei –


  1. Philippopolis.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1652. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1652.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)