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überzeuge. – Siehst du, hier steht er nun, der gefährliche Bursche, der Nebenbuhler, auf den du so eifersüchtig wurdest.

Lysias. Aber mußte ich’s nicht werden, Ioëssa? Denke dir meine Liebe zu dir, und diese Entdeckung, die ich mit eigenen Händen zu machen glaubte?

Ioëssa. Aber nun bist du doch wohl überzeugt? Billig wäre jetzt die Reihe an mir, die Beleidigte zu spielen, und dir mit ähnlichem Verdrusse zu vergelten.

Lysias. Nein, liebe Ioëssa: laß uns zusammen trinken. Pythias soll bei uns bleiben; es ist billig, daß sie Zeugin unseres erneuerten Bündnisses sey.

Ioëssa. Das soll sie. Ich habe viel wegen deiner erlitten, mannhaftester aller Jünglinge, Pythias!

Pythias. Dafür hat er euch aber auch wieder ausgesöhnt. Du kannst mir also nicht böse seyn. - Aber der Umstand mit den Haaren, hörst du, Lysias, der bleibt unter uns!


12. (13.) Leontichus, Chenidas, Hymnis.

1. Leontichus. Und in der Schlacht gegen die Galater – das weiß Chenidas, wie ich da auf meinem Schimmel der ganzen Reiterei voransprengte, und wie die Galater, so brav sie sonst sind, bei meinem Anblicke zitterten und bebten, und Keiner mehr Stand hielt? Ich warf meine Lanze und durchbohrte den Reiterobersten sammt seinem Pferde. Auf die Wenigen, die noch zusammenhielten – denn als die Phalanx sich aufgelöst hatte, blieben noch Einige stehen und bildeten ein länglichtes Viereck – auf diese

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1603. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1603.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)