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Crobyle. O nein, es gibt noch bessere. Viele derselben sind schon älter und reifer; freilich gibt es auch Manche, die nichts weniger als schön sind.

Corinna. Und bei Diesen muß man auch schlafen?

Crobyle. Allerdings, Corinnchen: denn gerade Diese zahlen am besten. Die Schönen wissen sich zu viel mit ihrer Schönheit. Dir aber muß es immer nur um den größern Lohn zu thun seyn, wofern dir anders lieb ist, wenn in Kurzem alle Mädchen mit Fingern auf dich weisen, und sagen: „Ei seht doch der Crobyle Tochter, die Corinna! was die reich geworden ist, und wie glücklich sie ihre Mutter gemacht hat!“ – Was sagst du nun dazu? Willst du thun, was ich sagte? Ja, ich weiß gewiß, du thust es, und es wird dir ein Leichtes seyn, allen Andern den Rang abzulaufen. Aber jetzt geh und bade dich: vielleicht kommt der junge Eucritus noch heute wieder; er hat es ja versprochen.


6. (7.) Musarion und ihre Mutter.

1. Mutter. Aber Das muß wahr seyn, Musarion, wenn wir noch so einen Liebhaber kriegen, wie dieser Chäreas, so dürfen wir nicht unterlassen, der Pandemos[1] eine weiße Ziege, und der Urania in den Gärten eine junge Kuh zu opfern, und die Ceres, die Spenderin des Reichthums, mit Blumenkränzen zu beschenken: denn wo wären in der Welt so glückliche Sterbliche als wir? Aber sage mir im


  1. Venus Vulgivaga, die Hetärengöttin. Die Venus Urania, oder die Himmlische, hatte einen Tempel in den Gärten, dem östlichsten Districte der Stadt, mit einer berühmten Bildsäule von Alcamenes.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1580. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1580.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)