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den Mauern von Babylon in Mitten einer großen Armee sitzest, und deine Stimme im Kriegsrath abzugeben hast?

Lycinus. Ah nun besinn’ ich mich – ich glaubte nüchtern zu seyn. Nun – an dir ist es, deine Meinung zu sagen.

36. Samippus. Vorwärts denn, wenn ihr wollt! Haltet euch brav in der Gefahr, und verläugnet nicht euer angestammtes stolzes Selbstgefühl! Schon rücken die Feinde gegen uns an. Unsere Losung sey: der Schlachtengott! Mit dem ersten Trompeterzeichen erhebt ihr das Kampfgeschrei, schlagt die Speere an die Schilde, und drängt euch dicht auf den Feind, um innerhalb des Schusses zu kommen und ihm nicht Raum zu lassen, euch mit seinen Geschossen zu verwunden. – Nun ist es zum eigentlichen Gefechte gekommen: schon hat Timolaus mit seinem linken Flügel seinen Feind, aus lauter Mediern bestehend, zum Weichen gebracht. Bei mir, im Centrum, ist der Kampf noch unentschieden; denn hier stehen die Perser und der König selbst. Allein die feindliche Reiterei wirft sich jetzt ganz auf unsern rechten Flügel: nun gilts, Lycinus, halte dich wacker! mache deinen Leuten Muth, den Angriff auszuhalten.

37. Lycinus. O ich Unglücklicher! auf mich stürzt die ganze Reiterei ein: mich hat man als Den ausersehen, auf welchen sich am besten ein solcher Angriff machen lasse! Aber ich denke, wenn sie so mit Macht herankommen, so setze ich mich auf flüchtigen Fuß und laufe was ich kann jener Palästra zu, und überlasse Euch die Sache auszufechten.

Samippus. Keineswegs: auch du sollst an deinem Theile mit dem Feinde fertig werden. Ich selbst bin, wie

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1551. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1551.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)