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am Vorgebirge Malea vorbeisteuern und nun schon in Italien hätten angekommen seyn sollen.

Lycinus. Nun das muß wahr seyn, ein bewundernswürdiger Steuermann, dieser Heros, ein zweiter Nereus, daß er so weit von seiner Richtung abkommen konnte! – Aber was sehe ich? Geht dort nicht Adimantus?

10. Timolaus. Wahrhaftig es ist Adimantus. Wir wollen ihn rufen. Adimantus! Hörst du nicht? Dich meine ich, des Strombichus Sohn, aus Myrrhinus!

Lycinus. Eins von Beiden, entweder ist der Mann böse auf uns, oder er hat das Gehör verloren. Adimantus ist es und kein Anderer: ich kenne ihn deutlich an seiner Kleidung, seinem Gang und seinem kurz abgeschnittenen Haar. Wir wollen unsere Schritte verdoppeln, um ihn einzuholen. –

11. Wenn wir dich nicht an dem Mantel festhalten Adimantus, und dich zwingen, dich umzusehen, so wirst du nicht hören, so viel wir rufen. Aber ich sehe, du brütest über einem Gedanken; und nach deinem ganzen Aussehen zu urtheilen, muß es etwas recht Ernstliches seyn, was dir im Kopfe umgeht.

Adimantus. Etwas Ernstliches eben nicht, Lycinus: allein, wie ich so ging, ist mir ein sonderbarer Einfall gekommen, und indem ich ihn in Gedanken verfolgte, hörte ich gar nicht, daß ihr mir riefet.

Lycinus. Und dieser Einfall wäre? Du wirst ihn uns doch wohl nicht vorenthalten, wenn er nicht etwa jene Dinge betrifft, von welchen man gar nicht sprechen darf?

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1534. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1534.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)