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Samippus. Du hast recht: was ist nun zu thun? Erwarten wir ihn hier, oder soll ich auf das Schiff zurück?

Timolaus. Nicht doch, wir gehen. Wahrscheinlich ist er schon vorüber: er wird uns aufgesucht haben, und ist, weil er uns nicht finden konnte, der Stadt zugegangen. Und wenn auch nicht, so weiß ja Adimantus den Weg, und es ist nicht zu besorgen, daß er sich ohne uns verlaufen werde.

Lycinus. Wenn es nur nicht unfein wäre, fortzugehen und einen guten Freund dahinten zu lassen. Doch – gehen wir denn, wenn auch Samippus dieser Meinung ist.

5. Samippus. Wir müssen allerdings gehen, wenn wir anders die Palästra noch offen treffen wollen. Aber – um wieder auf das Vorige zu kommen – welch ein ungeheures Schiff war das! Hundert und achtzig Fuß hat es in der Länge, wie der Baumeister sagte, über den vierten Theil in der Breite, und von dem Verdeck bis in den untersten Raum; wo die Pumpe steht, vier und vierzig Fuß Tiefe. Und was für ein gewaltiger Mastbaum! wie mächtig die Segelstange und die Taue, womit der Mast befestigt ist! Nach hinten zu läuft es allmählig in die Höhe und endigt in einem Knauf, auf welchem eine goldene Gans[1] sitzt: im gehörigen Verhältniß steigt auch das Vordertheil an und läuft in einen Schnabel aus, welcher zu beiden Seiten mit dem Bilde der Isis, der Namenspatronin des Schiffes, geziert ist. Und nun die ganze übrige Einrichtung und Verzierung, die Malereien, das oberste, ganz feuerfarbene Segel, und


  1. Wie bei den Getreideschiffen gewöhnlich war.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1531. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1531.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)