Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

seiner schwärzlichen Farbe noch aufgeworfene Lippen und dünne Beine, und kollerte mit Hastigkeit und tief aus der Kehle ein so schlechtes Griechisch heraus, daß Ton und Accent sogleich sein Vaterland verriethen. Und daß er nicht freigeboren ist, kündigt sein rückwärts in einen Knoten geschlungenes Haar an.

3. Timolaus. Dieß ist vielmehr das Zeichen freier Geburt bei den Aegyptern, mein Lycinus. Dort tragen alle eingebürgerten Söhne bis in’s Jünglingsalter das Haar aufgebunden, ganz anders als bei unseren Vorältern Sitte war, welche es nur an den Greisen schön fanden, wenn sie ihr Haar in einen Knoten zurückbanden, den eine goldene Cicade zusammenhielt.

Samippus. Richtig, Timolaus, dieß ist eine Stelle des Thucydides, an welche du uns erinnerst, im Eingang seines Geschichtwerkes, wo er von dem Luxus unserer Altvordern spricht: auch die Ionier hätten, als sie von hier auswanderten, diese Sitte beibehalten.[1]

4. Lycinus. Aber höre, Samippus, jetzt fällt mir ein, wo Adimantus uns verlassen hat: weißt du noch, wir standen an dem großen Mast und hielten uns lange damit auf, in die Höhe zu schauen und die vielen Häute zu zählen, welche an einander genäht waren, und bewunderten den Matrosen, welcher an den Tauen hinaufkletterte und oben auf der Segelstange ganz herzhaft hin- und herlief, indem er sich an den Seilen festhielt, womit jene an den Mast gebunden ist? –


  1. Wahrscheinlicher Sinn der Stelle, deren Dunkelheit ohne Zweifel von einer kleinen Lücke herrührt.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1530. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1530.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)