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in den Versammlungen, wie die Kinder am siebenten Monatstage, Späße machte und den Ernst des Volkes in Scherz und Lachen verkehrte. Und ich soll, bei’m Adonis! nicht auch das Recht haben, einen durch und durch verdorbenen, in aller Schlechtigkeit aufgewachsenen Menschen mit einem unsegenbringenden, verworfenen Tage zu vergleichen?

17. Wenn uns ein Mensch begegnet, der am rechten Fuße lahm ist, so weichen wir ihm aus, zumal wenn wir ihn des Morgens früh ansichtig werden. Und Wer bei’m Herausgehen aus seinem Hause einen Verschnittenen, einen Zwitter oder einen Affen erblickt, der geht desselben Wegs wieder nach Hause, weil er sich aus einem so fatalen und widerlichen Zeichen nichts Gutes für seine Verrichtungen an selbigem Tage verspricht. Und nun, wenn mir bei’m Beginne und am frühen Morgen eines ganzen Jahres, der meinem ersten Ausgange sogar ein Cinäde über den Weg läuft, ein Mensch, der Unaussprechbares thut und leidet, der eben dadurch gebrandmarkt und (von aller Gesellschaft) ausgeschlossen ist, der fast nur unter dem Namen seiner Laster bekannt ist, ein Betrüger, ein Spitzbube, ein meineidiger, heilloser Galgenstrick, der den Abgrund verdiente – dem soll ich nicht aus dem Wege gehen, ihn nicht mit einem unglückdrohenden Tage vergleichen dürfen?

18. Oder bist du etwa nicht dieses Alles? Du wirst es mir nicht läugnen wollen, da ich ja die Herzhaftigkeit an dir kenne, mit welcher du sogar deines Thuns und Treibens dich rühmst, stolz darauf, daß die Kunde davon nicht verloren gegangen, sondern allenthalben verbreitet ist. Wolltest du mir aber auch entgegentreten und läugnen, das dem so

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1470. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1470.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)