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Gesellen einen versäumten Unterricht nachholen zu lassen, da er ja nicht einmal die Vorkenntnisse dazu hat. Oder gibt es ausser diesem Nichts mehr, was du nicht wüßtest? Du brauchst also bloß noch Dieß zu lernen, um Alles zu wissen? Nein, Mensch! es könnte dir noch hingehen, wenn dir Dinge fremd wären, die nicht eben auf der Straße liegen und dem gemeinen Manne weniger bekannt sind: den Apophras aber könntest du nicht anders benennen, auch wenn du wolltest; denn es gibt dafür nur diesen Einen und allgemein angenommenen Ausdruck.

14. „Mag seyn“ (hält man mir vielleicht entgegen): „allein es gibt gewisse veraltete Ausdrücke, die man nicht ohne Unterschied gebrauchen darf: solche, die im gewöhnlichen Leben nicht mehr gangbar sind, hat man zu vermeiden, um keinen Mißverstand zu erregen und den Ohren unserer Zuhörer nicht wehe zu thun.“ Ja, Ehrenmann, daß ich einen solchen Ausdruck von dir gegen dich gebraucht habe, darin mag ich allerdings gefehlt haben: ich hätte in der Landessprache der Paphlagonier, Cappadocier oder Bactrianer mit dir reden sollen, um mich dir verständlich zu machen; das wäre dir wohl lieb zu hören gewesen. Allein unter Griechen mußte ich Griechisch reden. Uebrigens, so sehr auch die Athener in verschiedenen Zeitaltern Manches an ihrer Mundart geändert haben, so hat sich doch dieses Wort durch alle Zeiten und in Jedes Munde erhalten.

15. Ich könnte dir eine Menge Schriftsteller, Dichter, Redner, Geschichtschreiber nennen, welche sich dieses Wortes vor mir schon bedient haben, wenn dich nicht eine Reihe von Namen, welche dir gänzlich unbekannt sind, auf’s neue

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1468. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1468.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)