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seine eiserne Spitze hat, so können sie sich, zu sehr betroffen von der unerwarteten Entdeckung, nicht entschließen, ihren Beifall zu geben. Allein ich verspreche ihnen zuversichtlich, wenn sie unseren Mysterien auch jetzt, wie früher, öfters beiwohnen, wenn die alten Genossen unserer Vereine in jenen heitern Stunden sich erinnern, und ohne vornehm herabzusehen auf unsere Satyrn und Silene, in vollen Zügen aus dem Becher trinken wollen, den ich ihnen reiche, so werden auch sie von der Kraft des Gottes ergriffen werden, und manches Evoe mit uns ertönen lassen.

6. Doch – mögen sie es damit halten, wie es ihnen beliebt: denn zu hören oder nicht zu hören, steht ja Jedem frei. Aber weil wir nun doch einmal in Indien sind, so will ich euch noch ein anderes Geschichtchen aus diesem Lande erzählen, das hier nicht am unrechten Orte angebracht seyn wird. Bei den Machläern, einem Indischen Volke, welche am linken Ufer des Indusstromes bis an den Ocean hin wohnen, befindet sich ein rings eingehägter Hain von sehr mäßigem Umfang, dicht beschattet von einem Dache der üppigsten Epheu- und Weinranken. In diesem Haine sprudeln drei wunderliebliche, krystallhelle Quellen: die eine gehört dem Satyr, die andere dem Pan, die dritte dem Silen. Jährlich einmal, am Feste des Gottes, besuchen die Indier den Hain und trinken aus diesen Quellen, aber jedes Alter aus seiner eigenen: die Jünglinge aus der des Satyr, die Männer aus der des Pan, und aus der Quelle des Silen die von meinem Alter.

7. Was nun mit den Jünglingen vorgeht, wenn sie getrunken haben, und wie unternehmend die Männer werden,

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1399.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)