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zum Besen, die Keule zur Keule. Ich hatte mir alle mögliche Mühe gegeben, dieses Geheimniß von ihm zu lernen; allein vergeblich. Er bewahrte es eifersüchtig, so gefällig er in jeder andern Hinsicht gegen mich war. Eines Tages aber stand ich nahe bei ihm – weil es sehr dunkel im Zimmer war, so bemerkte er mich nicht – als er seine Formel aussprach. Sie bestand nur aus drei Sylben, und so konnte ich sie mir genau merken. Er ging hierauf nach dem Markte, nachdem er zuvor der Keule befohlen hatte, was sie thun sollte.

36. Am folgenden Tage, wo er abermals etwas auf dem Markte zu schaffen hatte, nehme ich die Keule vor, lege ihr Kleider an, spreche die drei Sylben dazu und befehle ihr nun Wasser zu holen. Sogleich brachte sie einen vollen Eimer. „Gut,“ sagte ich: „es ist genug. Werde wieder zur Keule!“ Das Ding aber will nicht gehorchen, sondern schleppt immerfort Wasser herbei, bis endlich das ganze Haus im Wasser schwamm. In der Verzweiflung, und in der Angst, Pankrates möchte in Zorn gerathen, wenn er zurückkäme – was auch geschah – ergriff ich eine Axt und hieb die Keule entzwei. Jetzt nahm jede Hälfte einen Eimer und trug Wasser, und so hatte ich statt Eines zwei Diener. Endlich kam Pankrates dazu, begriff sogleich, was vorgefallen, und machte die Beiden wieder zu Hölzern, was sie vor der Bezauberung gewesen waren. Mich aber ließ er im Stich, ohne mir zu sagen, wohin er ginge; und von Stunde an sah ich ihn nie wieder.“ – „Nun also,“ fragte Dinomachus, „kannst du wohl jetzt noch aus einer Stampfkeule einen Menschen

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1385.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)