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nach der Hand, welche den Diskus hält, gewendet, mit halbgebogenem Knie, zugleich mit dem Wurf sich aufzurichten scheint?“ – „Diesen meine ich nicht,“ sagte Eukrates: „der Discobolus, von welchem du sprichst, ist eines von Myron’s Werken; auch nicht die daneben stehende schöne Statue eines Jünglings, der sich die Siegerbinde um das Haupt windet: diese ist ein Werk von Polyklet. Aber lassen wir die Bilder, die rechts vom Eingange stehen, unter welchen sich auch ein Paar von der Hand Kritias des Nesioten befinden, die Tyrannenmörder. Wenn du aber die Bildsäule neben dem Brunnen wahrgenommen hast, den halbbekleideten ältlichen Mann mit dem Hängebauch, einem kahlen Kopfe, einem langen Barte, in dessen Haaren der Wind zu spielen scheint, und mit sehr deutlich hervortretenden Adern, kurz, der so ganz einem wirklichen Menschen gleicht, den meine ich. Ohne Zweifel ist es der alte Korinthische Feldherr Pelichus.

19. „In der That,“ sagte ich, „ich sah eine solche Statue rechts neben dem Saturn, mit Binden und welken Blumenkränzen geziert, und auf der Brust mit Goldplättchen überdeckt.“ – „Ich habe sie so vergolden lassen,“ versetzt er, „als sie mich von einem dreimaligen hitzigen Fieberanfall kurirt hatte, der mir beinahe das Leben gekostet hätte.“ – „Wie?“ fiel ich ein: „dieser wackere Pelichus war also auch ein Mediziner?“ – „Das ist er,“ antwortete Eukrates; „und spotte nur nicht, oder der Mann wird dich bald genug zu finden wissen: ich weiß, was diese Bildsäule kann, über welche du dich lustig machst. Oder glaubst du nicht, daß es eben so gut in ihrer Macht stehe, hitzige Fieber zuzuschicken,

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1370. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1370.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)