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machen sich davon, wie ihr sagt, wenn sie Kupfer oder Silber klingen hören. Jene aber, wenn irgendwo Silber klirrt, läuft dem Klange nach. Außerdem muß ich mich über den Zauberer selbst wundern, wie er, da er ja die reichsten Frauen in sich verliebt machen, und damit ganze Talente auf einmal verdienen könnte, mit so kleinlichen Geschäften sich abgeben, und um vier Minen einem Glaucias seine Geliebte zuführen mag.“

16. „Du machst dich nur lächerlich durch diesen hartnäckigen Unglauben,“ sagte Ion. „Ich möchte dich doch wohl fragen, was du dazu sagst, daß es Leute giebt, die im Stande sind, die Besessenen zu befreien, und mittelst ihrer Sprüche die bösen Geister ihnen sichtbarlich auszutreiben? Ich brauche nicht erst an den Meister dieser Kunst, den berühmten Syrer aus Palästina zu erinnern (Alle kennen ja den merkwürdigen Mann), welcher Leute, die bei’m Anblick des Mondes umfallen, die Augen verdrehen und Schaum vor dem Munde haben, aufstehen heißt, und sie gesund und für immer frei von ihrem Uebel wieder nach Hause schickt, wofür er sich jedesmal eine schöne Summe zahlen läßt. Er stellt sich nämlich vor den zu Boden liegenden Kranken, und fragt, woher er in diesen Leib gefahren sey? Auf das spricht der Kranke selbst kein Wort: aber der böse Geist antwortet auf Griechisch oder in irgend einer ausländischen Sprache, wo er eben zu Hause ist, wie und woher er in diesen Menschen gekommen sey. Jetzt rückt der Mann mit Beschwörungen, und wenn der Geist nicht gehorchen will, mit Drohungen heraus, und treibt so den Unhold aus dem Leibe. Ich selbst sah einmal einen solchen Geist ausfahren, der ganz schwarz

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1368. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1368.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)