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ich glaube, die damalige Benennung für Parasiten. Dabei ist nicht zu übersehen, daß Idomeneus, obwohl der Sohn Jupiters, doch nicht gewürdigt wird, „dem Ares vergleichbar“ zu heißen, wohl aber sein Parasit Meriones.

48. Nicht genug: war nicht Aristogiton, nach Thucydides ein armer Geselle aus dem Volke, Parasit bei Harmodius? war er nicht sogar sein Liebhaber? Wiewohl – Das ist in der Ordnung, daß ein Parasit der Liebhaber Dessen ist, der ihm zu essen gibt. Nun, dieser Parasit war es, welcher der tyrannisirten Stadt Athen wieder zu ihrer Freiheit verholfen hat, und nun steht er, in Erz gegossen, auf dem Markte neben seinem geliebten Harmodius. Siehe, mein lieber Freund, solche Ehrenmänner gibt es unter den Parasiten!

49. Und wie meinst du, daß sich der Parasit in der Feldschlacht benehmen werde? wird er nicht erst nach einem guten Frühstücke sich in die Reihe stellen, wie schon der weise Ulysses angerathen hat? Denn Wer in’s Treffen gehen will, sagt Dieser, soll zuvor wacker essen und trinken[1], und wäre es noch so früh am Tage. Während also andere Soldaten in der Angst den Helm recht fest aufsetzen, den Brustharnisch sorgfältig anschnallen, und zittern in Erwartung der herannahenden Gefahr, speist der Parasit mit heiterem Antlitze, und ist sodann unter den Vordersten, wenn es gilt, den Feind anzugreifen. Der Tischpatron steht im zweiten Gliede hinter seinem Parasiten, der ihn, wie Ajax den Teucer, mit seinem Schilde gegen die feindlichen Geschoße deckt, während er sich


  1. Il. XIX, 160. ff.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1311.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)