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seinerseits nicht länger zu schaffen machen wollte, sondern, statt gegen Tyrannen zu declamiren und große Männer zu preisen, lieber in Gemeinschaft des guten Dialogus im Schatten der Academie und des Lyceums lustwandelt, und, unbekümmert um Beifall und Bewunderung der Menge, friedliche Gespräche pflegt. Ich hätte euch noch Vieles zu sagen: doch es mag genug seyn. Stimmet nun ab, eures Eides eingedenk.

Gerechtigkeit. Wer hat gewonnen?

Mercur. Der Syrer mit allen Stimmen, bis auf Eine.

Gerechtigkeit. Ohne Zweifel ist’s ein Rhetor, der die seinige versagte.

33. Nun soll der Dialogus reden, und zwar vor denselben Richtern. Bleibt also da, ihr Richter: ihr sollt dafür auch die doppelten Sporteln erhalten.

Dialogus. Ich wünschte freilich, ihr Richter, Was ich euch zu sagen habe, nicht in gedehnter Rede, sondern kurz, nach meiner gewohnten Weise, aussprechen zu dürfen. Indessen will ich mich dennoch nach der Sitte der Gerichtshöfe richten, so unerfahren und ungeschickt ich auch hierin seyn mag. Mit diesem meinem Eingange bitte ich euch vorlieb zu nehmen. Die ungerechte und kränkende Behandlung aber, die ich von diesem Syrer erlitten, besteht in Folgendem: Ich war nämlich sonst immer ein ernsthafter und feierlicher Mann, der über Götter, Natur und Weltall philosophirte, und hoch über den Wollen in den Regionen des Aethers einherschritt, da, wo der große Zeus auf seinem geflügelten

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1279.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)