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könnten, nicht zeigend die träge und weiße Wohlbeleibtheit, oder Magerkeit mit Blässe, wie die Körper der Frauen, im Schatten verkommen, zitternd, gleich von vielem Schweiße zerfließend, oder keuchend unter dem Helme, zumal wenn, wie jetzt, die Mittagssonne aufbrennt. Was soll man mit Menschen anfangen, die alsdann dürsten, den Staub nicht ertragen können, und wenn sie Blut sehen, gleich erschrecken und vorher sterben, ehe sie in die Schußweite kommen, oder mit dem Feinde handgemein werden? Die Unsern aber sind röthlich, und von der Sonne in’s Braune gefärbt, mannhaft von Ansehen, und zeigen die Fülle des Belebten, Warmen und Männlichen; sie genießen der besten Gesundheit, sind weder steif, noch dürr, noch von belastender Fülle, sondern ebenmäßig gebaut. Denn das Unnütze und Uebermäßige der Beleibtheit ist durch den Schweiß ausgetrieben, Was aber Kraft und Spannung gewährt, behalten sie, unvermischt mit schlechtem Stoffe, zurück, und bewahren es kräftig. Wie nämlich Diejenigen, welche den Waizen werfeln, so thun unsere Gymnasien mit den Leibern. Die Spreu und die Hülsen blasen sie weg, die reine Frucht scheiden sie aus und bringen sie zu Haufen.

26. Hievon ist Gesundheit nothwendige Folge und langes Aushalten in den Arbeiten. Nicht sobald wird ein Solcher in Schweiß gerathen, und selten wird man ihn ermattet sehen. Wenn du Feuer unter den Waizen selbst und unter dessen Hülsen und Spreu bringst (um bei meinem vorigen Gleichnisse zu bleiben), so wird die Spreu, meine ich, weit schneller in Flammen aufgehen, der Waizen selbst aber allmählig, ohne große Flamme und nicht in Einem Auflodern,

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1205.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)