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daß man gar nicht mehr sieht, daß sie sich gesalbt haben. Und lächerlich ist es, zu sehen, wie sie, mit Koth und Schweiß überzogen, wie Aale sich aus den Händen schlüpfen.

2. Wieder Andere thun Dasselbe im Freien des Hofes, jedoch hier ohne Koth. Sie haben nämlich eine Menge Sand in jene Grube geworfen, womit sie sich wechselseitig bestreuen, und sich selbst freiwillig bewerfen, wie scharrende Hähne, ohne Zweifel, um im Ringkampfe desto weniger entschlüpfen zu können, indem der Sand das Schlüpfrige benimmt, und ein festeres Anfassen des trockenen Körpers gestattet.

3. Und die aufrecht Stehenden dort sind gleichfalls eingestäubt, und schlagen auf einander los, und stoßen mit den Füßen. Da, siehst du, ist Einer mit der Faust an die Kinnlade geschlagen worden, so daß er den Mund voll Sand und Blut hat, und fast noch die Zähne mit ausspuckt, der arme Tropf. Dennoch bringt sie auch sogar der Archon[1] dort nicht aus einander, um dem Streite ein Ende zu machen; ich schließe wenigstens aus dem Purpurkleide, daß er Einer der Archonten ist.

4. Vielmehr hetzt er sie noch auf, und lobt Den, der so zugeschlagen hat. Auf jener andern Seite tummeln sich Alle zusammen: sie laufen an, als ob sie davon rennen wollten, und bleiben doch auf derselben Stelle, springen in die Höhe, und schlagen mit den Füßen in die Luft.

5. Da möchte ich nun doch wissen, für Was das Alles gut seyn soll; mir wenigstens scheint dieß Treiben eher dem


  1. Der Gymnasiarch, eine angesehene obrigkeitliche Person, welche die Aufsicht über diese Uebungen führte.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1186.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)