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Damis. Wie sollte ich nicht? Hast du dich ja doch, wie Einer, dem Gewalt geschieht, zu den Altären geflüchtet. Ich erkläre also, bei deinem Nothanker, daß ich bereit bin, eben vor diesen deinen Altären einen Bund mit dir zu schließen, daß wir nie wieder über solche Dinge mit einander streiten wollen.

Timokles. Du willst noch deinen Spaß mit mir haben, du Frevler, du Gräberdieb, du scheuslicher, anspeiungswürdiger Schurke du? Glaubst du, wir wissen nicht, Wer dein Vater gewesen, und daß deine Mutter eine Hure war, daß du deinen Bruder erwürgt hast, und daß du ein Ehebrecher, ein Knabenschänder, ein schamloser, schweinischer Wollüstling bist? Aber wart, du sollst mir nicht so ungeschlagen davon kommen! Mit diesem Ziegelstück da will ich dir die Hirnschale zerschmettern, verfluchter Lästerer!

53. Jupiter. O weh, Damis läuft aus vollem Halse lachend davon: Timokles, außer sich über den frechen Spötter, läuft ihm nach, schimpft und macht Miene, ihm einen Ziegel an den Kopf werfen zu wollen. So stehen die Sachen, ihr Götter; was ist nun zu thun?

Merkur. Ich denke, der Komiker Menander hat Recht, wenn er sagt:

Thu nicht, als ob dir was geschehen sey, so ist
Dir nichts geschehen –

Was ist es denn auch für ein großes Uebel, wenn eine Handvoll Leute von Damis für seine Meinung gewonnen davon geht? Bleibt uns nicht eine unzählige Menge Derer, die das Gegentheil glauben, die Mehrzahl der Griechen, der ganze

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1145.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)