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das ganze Weltall ohne alle höhere Leitung auf’s Gerathewohl sich fortbewege?

Jupiter. Schön, Timokles, ein kluger Gedanke! Das Gleichniß hat Nachdruck.

47. Damis. Aber sage mir, du Liebling der Götter: du sahest doch immer, wie der Steuermann unausgesetzt alles dem Schiffe Förderliche im Voraus bedachte, wie er für Alles sorgte, den Schiffleuten die zweckmäßigsten Befehle ertheilte, und wie sich überhaupt in der ganzen Einrichtung des Schiffes nichts Ungehöriges und durchaus Nichts fand, was nicht für die Fahrt selbst nothwendig und ersprießlich gewesen wäre? Hingegen der Steuermann, welchen du an das Ruder des großen Weltschiffes zu stellen für gut findest, und alle seine Gehülfen, was haben sie je Vernünftiges und Zweckmäßiges angeordnet? Das Masttau ist an das Hintertheil gespannt, beide Segeltaue an das Vordertheil: die Anker sind bisweilen von Gold, der Zierrath hinten von Blei, der untere Theil des Schiffes, der unter Wasser geht, schön bemalt, der obere grau und schmutzig.

48. Von den Schiffleuten ist mancher faule Bursche, der weder Geschick noch Muth zum Geschäfte hat, als Befehlshaber des dritten Theils oder gar der Hälfte von der ganzen Mannschaft angestellt: ein Anderer, der vielleicht vortrefflich mit dem Schwimmen umzugehen versteht, mit der größten Leichtigkeit auf die Segelstangen klettert, und so gut wie Keiner jeden Augenblick weiß, was zu thun ist, muß sich zum Wasserausschöpfen brauchen lassen. Nicht anders ist es mit den Passagieren. Der Schurke, der die Peitsche verdiente, hat den Ehrenplatz neben dem Steuermann, und läßt sich den

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1142.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)