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Momus. Der Mann spricht auf’s Haar, wie ich es mir vorgestellt habe. Wo ist denn nun unser schöner Citherspieler? He da, steige doch hinab und verantworte dich.

Jupiter. Du bringst uns um, Momus, mit deinen unzeitigen Vorwürfen.

44. Timokles. Siehe zu, was du anrichtest, gottloser Mensch! Dein Geschwätz hat nichts Geringeres zum Ziel, als die Sitze der Götter und ihre Altäre umzustürzen.

Damis. Nein, Timokles, nicht alle Altäre: denn was ist wohl Schlimmes dabei, wenn sie von Räucherwerk und Wohlgerüchen duften? Nur die Dianenaltäre in Taurien, wo sich die Jungfrau an Menschenfleisch weidet, die würde ich mit Herzenslust auf den Kopf gestellt sehen.

Jupiter. Daß uns diese verzweifelte Ungelegenheit über den Hals kommen mußte! Der Mann schont ja keines Einzigen von uns! Frech wie ein Bacchante zieht er über uns Alle los,

Und greift nach einander, Wer schuldig ist, oder Wer schuldfrei.[1]

Momus. Wiewohl der Unschuldigen wirst du eben nicht zu viele finden, Jupiter. Ich denke, der Bursche wird mit Nächstem sogar noch weiter gehen, und auch ein gewißes hohes Haupt anzutasten wagen.

45. Timokles. Hörst du denn nicht, wenn Jupiter donnert, Rasender?

Damis. Wie sollte ich nicht hören, wenn es donnert, Timokles? Ob aber Jupiter der Donnerer ist, wirst ohne Zweifel du besser wissen, der du ja, wie es scheint, von dort


  1. Iliade XV, 137.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1140.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)