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Damis. Nun mit einem solchen Schwur hast du freilich gewonnen. So frage meinetwegen, aber ohne Grobheiten, wenn ich bitten darf.

36. Timokles. Gut. Sage mir also, gottloser Mensch, glaubst du nicht, daß die Götter für uns sorgen?

Damis. Nein.

Timokles. Wie? also Alles geschieht ohne irgend eine Vorsehung?

Damis. So ist es.

Timokles. Und das Ganze steht nicht unter der Leitung irgend eines göttlichen Wesens?

Damis. Eben so wenig.

Timokles. Also Alles folgt nur dem Strome des vernunftlosen Zufalls?

Damis. Ja.

Timokles. Wie? und ihr, ihr Leute, könnt das Alles so geduldig mit anhören, und deckt den abscheulichen Gottesläugner nicht mit Steinen zu?

Damis. Was suchst du das Volk gegen mich aufzubringen, Timokles? Und Wer bist du denn, daß du für die Götter in solchen Zorn geräthst, da sie doch selbst nicht zürnen? Wenigstens ist mir noch nichts Uebles widerfahren, ungeachtet sie mich schon lange so reden hören – wenn sie anders hören.

Timokles. Ja sie hören, Damis, allerdings hören sie, und werden dich schon heimsuchen, wenn deine Stunde gekommen seyn wird!

37. Damis. Aber wann[WS 1] werden sie denn Zeit haben, sich mit mir abzugeben, da ihnen ja, wie du sagst, die Besorgung

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: waun
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1133.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)