Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

jetzt ganz unter Wege. Flicke lieber aus den Philippischen Reden des Demosthenes mit einigen kleinen Veränderungen Etwas zusammen. So machen es ja gar viele Redner heut zu Tage.

Jupiter. Vortrefflich! Dieß ist der kürzeste Weg, zu einer Rede zu kommen, und Allen, die darum verlegen sind, ist dadurch am leichtesten geholfen.

Merkur. So fange doch einmal an!

15. Jupiter. Ich zweifle nicht, ihr Männer – Götter wollt’ ich sagen – daß Euch lieber wäre als viel Geld, wenn offenbar würde, Was denn eigentlich die Sache ist, wegen welcher Ihr dermalen zusammenberufen seyd. Bei so bewandten Umständen ist erforderlich, daß Ihr wohlgeneigt anhöret, was ich Euch sagen werde. Der gegenwärtige Zeitpunkt, ihr Götter, ruft uns, ich möchte sagen, mit lauter Stimme zu, daß wir uns der Umstände recht nachdrücklich annehmen sollen: und doch scheint es, als ob wir in dieser Hinsicht sehr gleichgültig wären.[1] Ich will Euch daher jetzt – [leise zu Merkur:] mein Demosthenes läßt mich auf einmal im Stiche – umständlich eröffnen, was mich beunruhigt, und bewogen hat, Euch allhier zu versammeln. Gestern, wie Ihr wißt, schmausten wir im Piräeus, so viel Unser nämlich von dem Schiffsherrn Mnesitheus zu dem Opfer eingeladen waren, welches Derselbe für die Rettung seines Schiffes, das bei Kaphareus beinahe zu Grunde gegangen wäre, darbrachte. Nach beendigten Libationen ginget Ihr Eures


  1. Bis dahin größtentheils Worte des Demosthenes aus dem Eingang des ersten olynthischen Rede.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1116.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)