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Jupiter. Nun, so setze wenigstens die Verse zusammen, mit welchen Homer uns in die Versammlung zu rufen pflegte. Du weißt sie doch wohl auswendig?

Merkur.

Nicht so ganz zuverläßig: indessen will ich’s versuchen.
Kein Unsterblicher, ob er Gott sey, oder ob Göttin,
Bleibe zurück, kein Gott des Oceanus, noch der Gewässer,
Und nicht Eine der Nymphen! Kommt Alle zu Zeus Versammlung,
Alle, die ihr verschmauset die herrlichen Opfer der Stiere,
Alle vom mittlern Rang und vom untersten, ja sogar Alle,
Die auch namenlos einschlürfen den Dampf der Altäre![1]

7. Jupiter. Brav, Merkur! Du hast deine Sache recht gut gemacht. Schon kommen sie von allen Seiten herbei. Empfange sie und weise ihnen ihre Plätze an, je nach dem Range, der ihnen von Seiten des Stoffes oder der Kunst gebührt. Zuerst kommen zu sitzen die Goldenen, hierauf die Silbernen, dann die Elfenbeinernen, nach diesen die Ehernen und Steinernen, und von diesen wieder zuerst die von Phidias, Alkamenes, Myron, Euphranor und andern dergleichen Meister. Der ganze übrige gemeine und kunstlose Troß aber soll sich dort hinten in der Ecke zusammenstellen und sich fein still verhalten; denn sie sind ja nur da, damit die Versammlung voll werde.


  1. Zum Theil Parodie von Il. VIII, 7. XX, 7. f.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1110.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)