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ihm ein Bein, streckt ihn der Länge nach auf den Weg, und bläut ihn mit der Faust, mit Fußtritten, sogar mit einem Straßenstein auf’s Kläglichste durch. Anfänglich wollte sich der Andere wehren und drohte, seinen Degen ihm durch den Leib zu rennen, sobald er wieder auf die Beine käme. Aber mein Gärtner machte sich diese Erinnerung zu Nutze, reißt ihm den Degen aus der Scheide und wirft ihn weit weg; und nun prügelte er abermals auf ihn los, so daß der Andere, der es nicht länger aushalten kann, sich stellt, als hätte er unter den Schlägen seinen Geist aufgegeben. Nun wurde dem Gärtner auf einmal bange; er ließ den Geschlagenen liegen, wo er lag, nahm seinen Degen und ließ sich von mir nach der Stadt zurücktragen.

45. Wie wir dort angekommen waren, trug er die Besorgung seines Gartens einem seiner Kameraden auf, und weil er sich vor den Folgen des Vorfalls auf der Straße fürchtete, versteckte er sich und mich bei einem Bekannten, deren er mehrere in der Stadt hatte. Den folgenden Morgen, nachdem sie berathschlagt hatten, was zu thun war, verbargen sie meinen Herrn in einer Kiste, und mich schleppten sie an den Füßen die Treppe hinauf in eine Kammer des obern Stocks, die sie verschloßen. Inzwischen hatte sich der Soldat, wie man erzählt, mit Mühe von der Straße wieder aufgerafft, und war, freilich mit schwerem Kopfe, in die Stadt zurückgekommen, wo er sogleich seinen Kameraden erzählte, wie rasend ihm der Gärtner mitgespielt. Diese nahmen sich seiner an, machten unsern Schlupfwinkel ausfindig und erbaten sich die Hülfe der Ortsobrigkeit. (Angekommen vor unserer Wohnung) schickten sie einen Gerichtsdiener

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1080. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1080.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)