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Hoffnung werth sind, da sowohl die erfreulichen als die widerwärtigen von gleich kurzer Dauer sind.“

21. Dem Peregrinus Proteus, der ihm sein vieles Lachen und seinen launigen Umgang mit den Menschen zum Vorwurf gemacht und gesagt hatte: „Demónax, du spielst den Cyniker nicht gut,“ gab er zur Antwort: „und du den Menschen noch schlechter, Peregrin!“

22. Als einst ein Naturkundiger über die Antipoden sprach, ersuchte ihn Demónax aufzustehen, und führte ihn zu einem Brunnen, wo er ihm seinen Schatten im Wasser zeigte und fragte: „Das ist vermuthlich, was du unter Antipoden verstehst?“

23. Ein Mensch, der sich für einen Magier ausgab, behauptete im Besitze gewisser kräftiger Zauberformeln zu seyn, mit deren Hülfe er die Leute dahin bringen könne, ihm Alles zu geben, was er wollte. „Das ist nichts besonderes, bemerkte ihm Demónax; das kann ich auch: wenn du mit mir zur nächsten Bäckerbude gehen willst, so sollst du sehen, wie ich mit einer einzigen Formel und einem ganz kleinen Zaubermittelchen (er deutete auf ein Geldstück) die Bäckerin vermögen werde, mir Brod zu geben.“

24. Der hochberühmte Herodes Attikus wußte sich über den frühzeitigen Tod seines Lieblings Pollux nicht anders zu trösten, als daß er [um sich in der Täuschung zu erhalten, als lebte er noch] den Wagen desselben vorfahren, oder sein Reitpferd, als ob er ausreiten würde, bereit halten, und seinen Platz an der Tafel decken ließ. Da kam auf einmal unser Demónax zu ihm und sagte: „Hier bringe ich dir einen Brief von Pollux.“ Herodes, der sich einbildete,

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 939. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0939.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)