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kommen gesehen, und bald darauf, da er zu außerordentlicher Größe herangewachsen, eigenhändig betastet hätten, und daß er den Kopf eines Menschen habe, u. dgl. Nun wurden Abbildungen von ihm gemacht, sowohl Gemälde als Gußbilder in Erz und Silber, und ihm der Name Glycon auf das Geheiß eines göttlichen Ausspruches ertheilt, welchen Alexander in folgendem Verse eröffnete:

Glycon heiß’ ich und Enkel des Zeus, ein Licht für die Menschheit.

19. Als aber der Zeitpunkt gekommen war, wegen dessen er alle diese Anstalten gemacht hatte, und er nun wirklich Denen, welche die Zukunft zu wissen verlangten, Orakel ertheilen und seinen Gott weissagen[WS 1] lassen wollte, so ließ er sich von Amphilochus[1] in Cilicien den Ton angeben, der nach dem Tode oder vielmehr dem Verschwinden seines Vaters Amphiaraus[2] bei Theben, aus der Heimath flüchtig sich nach Cilicien begeben hatte, gleichfalls den Wahrsager machte, und den guten Ciliciern den Spruch um zwei Obolen verkaufte, ein Geschäft, bei welchem er gar nicht übel fuhr. Nach dem Vorgange dieses Amphilochus also machte Alexander allen Ankommenden bekannt, daß der Gott orakeln würde, und setzte einen bestimmten Tag dazu an. Zugleich gab er die Anweisung, daß Jeder die Frage, an deren Beantwortung ihm am meisten gelegen wäre, in eine Schreibtafel schreiben, diese sodann mit Bindfaden umwinden und mit Wachs, Thon, oder einem ähnlichen Material wohl


  1. Todtengespr. III.
  2. Eines berühmten Sehers.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: weißagen
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 833. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0833.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)