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achtzig vierspännige Sichelwagen und noch einmal so viel zweispännige Streitwagen hervorbrechen. Beim Anblicke dieser, wie er glaubte, unüberwindlichen Streitkräfte verlor Antiochus allen Muth und alle Hoffnung. Er hatte nur sehr kurze Zeit gehabt, sich auf diesen Feldzug zu rüsten, und war also mit einer, solchen Feinden durchaus nicht gewachsenen, Macht ausgezogen. Der größte Theil seines kleinen Heeres bestand noch überdieß zu einem großen Theile aus Peltasten oder leichten Truppen: Gymneten[1] allein waren es über die Hälfte. Schon war er entschlossen, eine Unterhandlung zu versuchen, und dachte darauf, wie die Feindseligkeiten mit guter Art beigelegt werden möchten.

9. Allein Theodotas aus Rhodus, ein Mann voll Muth und Einsicht in Anordnung der Schlachten, der sich im Gefolge des Königs befand, sprach diesem zu, den Muth nicht sinken zu lassen. Antiochus hatte sechzehn Elephanten bei sich. Diese rieth ihm Theodotas anfänglich so viel als möglich verborgen zu halten, damit sie nicht über die Linien hervorragten: sobald aber der Augenblick des Angriffs gekommen und das Zeichen gegeben wäre, die feindliche Reiterei angesprengt käme, und die Galater aus dem Innern ihrer geöffneten Phalanx die Wagen hervorbrechen ließen, dann sollten je vier Elephanten der Reiterei auf beiden Flügeln, die acht übrigen hingegen den Sichel- und Streitwagen entgegengetrieben werden. Und so geschah es auch.

10. Weder die Galater noch ihre Pferde hatten je zuvor


  1. Truppen ohne Vertheidigungswaffen.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 610. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0610.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)