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Hochzeit, die er mit derselben feierte, war das Seitenstück zu der des Alexander, wobei dieser König, so zu sagen, Brautführer war, und ihm zum Lohne für seine gemalte Braut zu einer wirklichen verhalf.

7. Doch um wieder auf Herodot zurückzukommen, so hielt er also die olympische Volksversammlung für die schicklichste Gelegenheit, sich den Griechen als den Geschichtschreiber ihrer glorreichen Thaten darzustellen, und die Bewunderung von ihnen zu ernten, die er verdiente. Nun bitte ich euch bei dem Genius der Freundschaft, mir die wahnsinnige Anmaßung nicht zuzutrauen, meine Sächelchen dem Werke eines solchen Mannes an die Seite stellen zu wollen. Herodot’s Manen mögen mich davor in Gnaden bewahren! Nur darin glaubte ich eine Aehnlichkeit mit ihm zu finden, daß ich bei meiner Ankunft in Macedonien eine gleiche Ueberlegung bei mir anstellte, wie ich es anzugehen hätte, um, was ich so sehr wünschte, überall bekannt zu werden, und meine schriftstellerischen Versuche möglichst vielen Bewohnern dieses Landes zur nähern Kenntniß zu bringen. Selbst umherzureisen, und eine Stadt um die andere zu besuchen, schien mir, zumal in jetziger Jahrszeit, nicht wohl thunlich. Am besten dachte ich also meine Absicht zu erreichen, wenn ich diese eure Zusammenkunft abwartete, um mit einer öffentlichen Vorlesung meiner Schriften vor euch aufzutreten.

8. Nun ist dieser Tag gekommen; die ausgezeichnetsten Männer jeder Stadt, die Vortrefflichsten der ganzen Macedonischen Nation sehe ich um mich her versammelt. Eine glänzende Hauptstadt [Thessalonik] hat uns in ihre Mitte aufgenommen,

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 602. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0602.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)