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ärger gemacht zu haben, so begnüge ich mich, nur einige wenige Beispiele aus der alten Geschichte beizufügen, die mir eben beifallen, und mit diesem Gegenstande in sehr naher Verwandtschaft stehen.

8. Als Alexander der Große eben im Begriffe war, die Schlacht bei Issus zu liefern, so trat (wie Eumenes aus Cardia in seinem Briefe an den Antipater erzählt) Hephästion zu ihm in das Zelt, und – geschah es aus Vergeßlichkeit und in der Zerstreuung, wie bei mir, oder weil ihn irgend eine Gottheit dazu nöthigte, genug, es ging ihm wie mir, und er redete den König mit den Worten an: „Ὑγίαινε, o König, es ist Zeit, auszurücken!“ Alle Umstehenden waren bestürzt über den seltsamen Gruß; Hephästion wäre beinahe vor Scham in die Erde gesunken; da sprach Alexander: „Nun gut, ich nehme es als eine glückliche Vorbedeutung: du versprichst uns, daß wir wohlbehalten aus dem Treffen zurückkommen werden.“

9. Dem Antiochus Soter träumte vor der Schlacht, die er den Galatern zu liefern im Begriff war, Alexander erscheine ihm und befehle ihm, seiner Armee das Wort ὑγιαίνειν als Feldgeschrei zu ertheilen; er that es, und unter diesem Losungsworte erfocht er jenen so glorreichen Sieg.

10. Ptolemäus Lagi bediente sich in seinem Briefe an Seleukus des χαῖρε und ὑγίαινε gerade in umgekehrter Ordnung. Mit dem letztern begrüßte er ihn am Anfange des Briefs, am Schlusse aber setzte er χαῖρε anstatt des gewöhnlichen ἔῤῥωσο (lebe wohl). So[WS 1] berichtet uns wenigstens der Sammler von Ptolemäus Briefen, Dionysodor. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: S o
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 504. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0504.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)