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Dieß ist es, mein lieber Freund, was ich dir, ungeachtet sehr gehäufter Amtsgeschäfte, zu meiner Rechtfertigung und zum Beweise schreiben wollte, wie so wenig gleichgültig es mir sey, von dir losgesprochen oder verurtheilt zu werden. Denn was die Uebrigen betrifft, und wenn sie Alle aus Einem Ton über mich loszögen, so genügte mir statt aller Antwort das alte Sprüchlein: „Was kümmert Das den Hippoklides?“[1]



Ueber ein Versehen in der Begrüßung.
Eine Apologie.

1. Es ist schwer für den Sterblichen, zu verhüten, daß ihm nicht irgend ein Dämon einen Streich spiele. Aber wegen eines dummen Streiches, den Einer, von seinem Dämon geneckt, unversehens gemacht, mit guter Art sich zu entschuldigen, ist auch noch viel schwerer. Beides habe ich nun erfahren. Denn als ich neulich, um dir meine Morgenaufwartung zu machen, bei dir eintrat, und dich mit dem gewöhnlichen Gruße: χαῖρε! anreden sollte, entfuhr mir närrischem Kerl in der Zerstreuung die Abschiedsformel: ὑγίαινε! ein


  1. Hippoklides aus Athen, einer der Freyer um die Tochter des Sicyonischen Fürsten Elisthenes, mißfiel Diesem wegen einer gewissen leichtfertigen Art von Tanz, erwiederte aber den Zuruf desselben: „Hippoklides, du hast dich um meine Tochter getanzt!“ mit obigen, nachmals sprichwörtlich gewordenen, Worten.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 497. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0497.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)