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geht, wie es soll, die Präfektur einer ganzen Provinz, oder eine andere hohe kaiserliche Bedienung zu erhalten.

13. Ich will mich nun aber des mir zustehenden Rechtes, mit aller Freimüthigkeit mich zu vertheidigen und der mir zur Last gelegten Beschuldigung zu begegnen, in vollem Umfange und mehr noch, als ich wirklich nöthig hätte, bedienen, und stelle also die Behauptung auf: es gibt überhaupt keinen Menschen, der nicht in irgend einem Solde stünde. Nicht einmal Diejenigen, welche die höchsten Stellen einnehmen, kannst du davon ausnehmen: denn auch der Kaiser ist nicht ohne seinen Lohn. Ohne hier der Steuern und Abgaben erwähnen zu wollen, die ihm jährlich von seinen Unterthanen eingehen, so findet ja ein großer Herrscher seinen schönsten Lohn in dem Lob, in dem allgemeinen Ruhm und der unbegränzten Verehrung, welche ihm von seinen beglückten Unterthanen gezollt wird; die Ehrensäulen, die Altäre, die Tempel, welche ihm das dankbare Volk weiht, sind sie nicht eine Belohnung für die aufmerksame Fürsorge, womit er das allgemeine Wohl zu befördern, und das Bessere zu verbreiten bemüht ist? Um nun Kleines mit Großem zu vergleichen, so steige von der höchsten Spitze des Haufens bis zu dem kleinsten seiner Bestandtheile herab, und du wirst bei näherer Betrachtung finden, daß wir nur in Größe und Kleinheit von den Höchsten verschieden sind, übrigens Alle, Hohe und Niedere (Jeder in seiner Art) um Lohn dienen.

14. Hätte ich also in meiner Schrift den Satz geltend gemacht: Niemand soll irgend ein Geschäft treiben; so könnte man mit Recht sagen, ich wäre meinem eigenen Verbote verfallen. Weil aber im ganzen Büchlein nichts dergleichen

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 495. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0495.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)