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Clotho. Nehme sie in Empfang, Merkur! Ich fahre auf das jenseitige Ufer zurück, um zwei Seren, Indopates und Heramithres, herüber zu bringen, die einander in Gränzstreitigkeiten umgebracht haben. –

Merkur. Vorwärts ihr Leute! oder vielmehr, folgt mir Alle der Reihe nach.

22. Micyllus. Herkules, wie finster! Nun zeige mir Einer den schönen Megyllus, oder entscheide hier, ob Symmiche oder Phryne schöner ist. Alles ist ja gleich und einfarbig, und kein Unterschied zwischen schön und häßlich. Selbst der abgeschabene grobe Kittel da, der sonst eine so erbärmliche Figur machte, gilt jetzt so viel als jenes Königes Purpurgewand. In einer und derselben Finsterniß begraben ist Dieses so unscheinbar als Jenes. He, Cyniskus, wo bist denn du?

Cyniskus. Hier, Micyll. Gehen wir zusammen?

Micyllus. Schön, aber reiche mir die Hand. Hör’ einmal – du hast doch wohl die Weihe, Cyniskus? – findest du nicht, daß es hier gerade so ist wie in den Eleusinien?

Cyniskus. Du hast Recht: da kommt uns wirklich eine Fackelträgerin entgegen. Aber wie fürchterlich und drohend sie blickt: gewiß ist sie eine der Furien.

Micyllus. So scheint es, nach ihrem Aufzuge zu schließen.

23. Merkur. Hier übergebe ich dir tausend und vier Todte, Tisiphone.

Tisiphone. Rhadamanth erwartet euch schon lange.–

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 432. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0432.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)