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das nun der lustige Rhodochares in Kurzem summenweise durchbringen wird. – Aber warum halten wir uns auf? Ihr Ach und Weh anzuhören wird uns auch auf der Ueberfahrt noch Spaß genug machen.

Clotho. Steig’ ein, damit der Fährmann die Anker lichten kann.

18. Charon. He du, was willst du da? Das Schiff ist bereits voll. Du mußt bis Morgen warten: dann sollst du in aller Frühe übergesetzt werden.

Micyllus. Ist das auch Recht, Charon, Einen, der gestern gestorben ist, zurückzulassen? Warte, ich werde dich bei Rhadamanthus wegen gesetzwidrigen Benehmens verklagen. – O wehe, sie fahren ab, und ich muß nun ganz allein hier bleiben! Aber halt, ich schwimme ihnen nach. Ich bin ja schon einmal todt: was sollte ich mich vor dem Ertrinken fürchten? ich habe ohnehin keinen Obolus, um das Fährgeld zu bezahlen.

Clotho. Was soll das, Micyll? So warte doch! Es geht durchaus nicht an, daß du so herüber kommst.

Micyllus. Und doch komme ich vielleicht noch vor euch an’s Land.

Clotho. Nein, du darfst nicht! Wir fahren dir entgegen und nehmen dich auf. – Merkur, ziehe ihn herein!

19. Charon. Wo soll er sich denn niedersetzen? Du siehst ja, daß Alles voll ist.

Merkur. Er soll dem Tyrannen auf die Schultern hocken, nicht wahr?

Clotho. Ein vortrefflicher Gedanke, Merkur. – So

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 429. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0429.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)