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Megapenthes. Die ganze schwere Menge Goldes also soll verloren gehen?

Clotho. Verloren gehen? Laß dich Das nicht anfechten. Dein Vetter Megakles kommt in den Besitz desselben.

Megapenthes. Ha, welche Schmach! Mein Todfeind also, den ich aus thörichter Sorglosigkeit nicht aus dem Wege räumte?

Clotho. Derselbe: nun wird er dich um mehr als vierzig Jahre überleben, und sich deine Beischläferinnen, deine Prachtgewänder und all dein Gold zueignen.

Megapenthes. Das ist sehr ungerecht von dir, Clotho, daß du das Meinige meinem ärgsten Feinde zutheilst.

Clotho. Wie, du feiner Geselle? Haben nicht diese Dinge alle früher dem Cydimachus gehört, und hast du dich nicht dadurch in den Besitz derselben gesetzt, daß du ihn ermordetest und seine Kinder vor den Augen ihres sterbenden Vaters abschlachtetest?

Megapenthes. Aber nun waren sie einmal mein.

Clotho. Und jetzt ist die Frist deines Besitzes abgelaufen.

9. Megapenthes. Höre, Clotho, ich habe dir Etwas in der Stille zu sagen, das Niemand hören darf. Geht ein wenig bei Seite, ihr Andern. Wenn du mich entwischen lässest, sollst du heute noch tausend Talente gemünzten Goldes haben, hörst du?

Clotho. O Gimpel, hast du noch immer Goldmünzen und Talente im Kopfe?

Megapenthes. Wenn du willst, so werde ich noch die zwei großen Pocale hinzuthun, welche ich durch die Ermordung

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 420. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0420.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)